Wie ein Supertanker liegt es zwischen Gründerzeit-Bebauung und Fußballfeldern: das Verwaltungsgebäude der Siemens AG an der Inneren Kanalstraße in Köln-Ehrenfeld. Fertiggestellt 1973, wird es mittlerweile von dem Weltkonzern nicht mehr benötigt. An dieser Stelle sollen Wohnungen entstehen. Doch der markante 180 Meter lange und 35 Meter breite Bau gilt vielen als Musterbeispiel der postindustriellen Architektur der 1970er-Jahre und daher als erhaltenswert. Weiterlesen
Geschichte
Rasterfassaden
Symmetrie in der Senkrechten und der Waagerechten war das Ziel der Architekt*innen in den 1950er-Jahren. Eine Fassade sollte nicht mehr einzelne Etagen oder Gebäudeachsen hervorheben, sondern allen Bereichen optisch dasselbe Gewicht geben. Dabei wird die Gliederung nicht nur durch Fensterlaibungen oder Gesimse angedeutet, sondern durch Rippen und Balken betont.
Mosaiken an Balkonbrüstungen und Hauswänden

Der Hang zum Verspielten wird in den zahlreichen Mosaiken und Kratzputzbildern der 1950er-Jahre sichtbar. Meistens finden sich die Mosaiken an Balkonbrüstungen, aber auch eingelassen in Stockwerke trennende Paneele. In der Regel werden Motive mehrfach wiederholt. Das Material – glasierte oder durchgefärbte Steine – signalisiert Glätte und Frische – ähnlich wie im Großen die Kachelfassaden. Aus den Motiven spricht der Wunsch nach Harmonie und Heiterkeit. Sie zeigen Tiere, Früchte, Menschen in Bewegung, vorsichtig bis stark abstrahiert.
Tagung Mensch im Schatten der Mauer
Unter dem Titel „The Wall: Der Mensch im Schatten der Mauer“ veranstalteten das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und das Historische Institut der Universität zu Köln am 28. und 29.11.2019 eine Tagung im Kölnischen Stadtmuseum. Im Mittelpunkt standen die Geschiche des Befestigungsbaus in Mitteleuropa sowie die Erfahrungen der Menschen in den Siedlungen der Vormoderne mit den sie umgebenden Stadtmauern. Die Quintessenz von eineinhalb Tagen Vorträgen und Diskussion: Eine Mauer macht noch keine Stadt, und eine Mauer allein ist kein Entwicklungshemmnis. Weiterlesen
Ausstellung „Von Jakob zu Jacques“

Seit 24.10.2019 können sich Musikinteressierte in der Kölner Herz Jesu-Kirche über Leben und Werk von Jacques Offenbach informieren. Das Historische Archiv der Stadt Köln hat dort mangels eigener Ausstellungsräume eine kleine, aber feine Schau aufgebaut über den familiären Hintergrund, den Werdegang, die musikalischen Erfolge und die schwierige Beziehung des begnadeten Komponisten und Operndirektors zu seiner Heimatstadt Köln.
Lahnmarmor in Schloss Brühl 09.10.2019

Im Brühler Schloss der Fürsterzbischöfe von Köln ist an vielen Stellen Marmor von der Lahn verbaut worden – etwa als Fußbodenbelag, alsTreppenstufen oder als Werkstein zur Gestaltung von Kaminen. Dies war Gegenstand einer Führung organisiert von den Schlössern Brühl sowie dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL), Regionalverband Rhein-Erft. Die Führung zur Baugeschichte gab Christiane Winkler vom Schloss Brühl. Für Fragen rund um den Marmor standen Rudolf Conrads sowie Axel Becker vom Villmarer Lahn-Marmor-Museum zur Verfügung.
LVR-Tagung Landschaftsgeschichte im Siebengebirge

Wie hat sich die Landschaft des Siebengebirges in den zurückliegenden 200 Jahren entwickelt? Gibt es einen Zustand, den man durch konservatorische Maßnahmen bewahren müsste oder wiederherstellen sollte? Dieser Frage ging die Fachtagung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) am 5. und 6. September in Königswinter nach. Dabei wurden laufende Projekte, Forschungsschwerpunkte, aber auch Ergebnisse jüngerer Untersuchungen vorgestellt. Auch Aspekte wie Spuren des Bergbaus, Wahrnehmung des Siebengebirges im Wandel der Zeiten sowie touristische Perspektiven der Kommunen im Siebengebirge kamen zur Sprache. Vorträge zum Heimatgefühl, ein Stadtrundgang, Weinprobe und Schiffstour rundeten das Programm ab. Weiterlesen
Kachelfassaden
Die 1950er-Jahre sind eine Blütezeit der Kachelfassaden. In diesem Gestaltungsmerkmal verbanden sich der Wunsch, den Häusern ein pflegeleichtes Äußeres zu geben, mit der Sehnsucht nach Glätte und Reinheit. Manche Architekturhistoriker, etwa der Basler Hochschullehrer Markus Krajewski, sehen darin ein Echo auf die Traumata der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Die bedrückende Erfahrung von Chaos und Hässlichkeit habe das Verlangen nach ruhigen, freundlichen Oberflächen geschürt. Solche ließen sich am besten durch Wandfliesen herstellen.
Auf Jacques Offenbachs Spuren in Köln
Sonntag, 06.10.2019 – 14 Uhr – Köln – Großer Griechenmarkt 1
Aufgrund des großen Zuspruchs wurde der Rundgang anlässlich des 200. Geburtstags von Jacques Offenbach zu wesentlichen Stationen seines Wirkens wiederholt. Geboren wurde der Komponist am 20. Juni 1819 in Köln am Großen Griechenmarkt 1. Im Jahre 1833 kam er zum Musikstudium nach Paris. Dort reifte er zu einem gefeierten Solisten und Tonsetzer, der die neue Musikgattung der Operette aus der Taufe hob. Referent Alexander Hess vom RVDL-Regionalverband Köln hatte bei der Führung durch die Kölner Innenstadt keine leichte Aufgabe. Weiterlesen
Kirchenempfang in St. Pantaleon
St. Pantaleon am südlichen Rand der Innenstadt zählt zu den zwölf großen romanischen Kirchen der Stadt Köln. Viele Tourist*innen, aber auch Einheimische besuchen das idyllisch in einem Park gelegene Gotteshaus. Dabei kommen ihnen viele Fragen: über die Ursprünge im frühen Mittelalter, zur historischen Klosteranlage, dem prachtvollen Sandstein-Lettner, zu dem Barockaltar oder der ausgemalten Kassettendecke. Immer Montag Nachmittag bin ich für zwei, drei Stunden in der Kirche und gebe auf Wunsch Erläuterungen zur Baugeschichte, zu den liturgischen Besonderheiten sowie zur laufenden Renovierung. Fünf oder fünfzig Minuten – je nachdem, wie groß das Interesse und das Zeitbudget! Leider sind einige Prachtstücke wie der Albinus- und der Maurinusschrein sowie das Gemälde „Kalvarienberg“ ausgelagert und derzeit nicht zu sehen. zur Internetseite St. Pantaleon
Anfang April 2020 hat die Grundsanierung der Kirche begonnen – ein spannendes Vorhaben über dreieinhalb Jahre! mehr Infos