Sanierung von St. Pantaleon 2020
Chronik der Bauarbeiten April bis Dezember 2020
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Dezember 2020: Die WDR-Lokalzeit macht Aufnahmen für einen Bericht über die Sanierung von St. Pantaleon. Dabei erklärt Dr. Ulrike Heckner vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland im Innern des Westwerks Befunde an den Mauern, etwa den Ausschnitt einer lateinischen Inschrift, mehrfach wiederverwendete Steine römischen Ursprungs sowie Reste des Lehrgerüstes zum Bau des Gewölbes in der südlichen Seitenkapelle. Außen dreht das WDR-Team die Montage der Abschlusskugel auf dem nördlichen Flankenturm. Mittels einer Drohne werden Panoramabilder von der Baustelle aufgezeichnet.
November 2020: Für die Fassade des Westwerks werden Steine zum Füllen der Fehlstellen (siehe kleines Bild links unten) hergestellt. Als Materialien kommen Tuff und Sandstein in Frage. Mehrere tausend Lücken werden auf diese Weise geschlossen.
Oktober 2020: Die Bauforschung durch das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland hat im Innern des Westwerks originale Mauern aus der Zeit um 1000 n. Chr. identifiziert. Sie sind aus römischen Fundsteinen hergestellt, die damals noch in ausreichender Menge bei innerstädtischen Hausruinen zu finden waren.
September 2020: Ortstermin an der Südseite des zentralen Westwerk-Dachs. Überlegt wird, ob die Dachrinnen in die neue Verschieferung integriert oder unter die Dachtraufe gehängt werden (Bild). Gleichzeitig wird die Bleibeplankung der Flankentürme am Westwerk auf Korrosion überprüft. Im Falle geringer Einzelschäden können die Bleibleche nach Reparatur auf den steinernen Turmhelmen verbleiben.
August 2020: An ausgewählten Stellen auf der Süd- und Nordseite der Kirche wird bis in 1,5 Meter Tiefe das Fundament freigelegt, um den Zustand zu überprüfen und die Ursache für Feuchtigkeitsschäden im Innern der Kirche herauszufinden. Oft sind dies undichte Grundleitungen, aus denen Regenwasser in das Erdreich eindringt.
Juli 2020: An der Wand des südlichen Seitenschiffs und innen im Westwerk werden Proben cremefarbener Schlämme in unterschiedlicher Zusammensetzung angebracht.Damit soll die Entscheidung, wie die Innenwände des Westwerks zu gestalten sind, erleichtert werden. Bei der Frage „Putz oder Schlämme“ sind auch die Auswirkungen auf die Akustik der Kirche zu berücksichtigen.
Juni 2020: An den Wänden des Westwerk-Innenturms werden nach Entfernen des Putzes alte Entlastungsbögen im Mauerwerk sichtbar
Mai 2020: Im Westwerk wird ein Raumgerüst aufgebaut. Jeweils in 2 Meter Abstand liegen die Arbeitsbühnen übereinander. Ortsfeste Kunstwerke wie der Siebenarmige Leuchter von Rolf Bendgens oder der Sarkophag der Theophanu von Sepp Hürten sind mit Holzplatten stoß- und staubdicht eingehaust. Zum Abschluss wird eine staubdichte Schutzfolie vor das Gerüst gespannt. Das Kirchenschiff ist dadurch vor Schmutz und teilweise auch Baulärm geschützt.
Bevor es richtig los geht, werden wertvolle Einrichtungsgegenstände und Kunstobjekte ausgelagert – etwa der Maurinusschrein, das Gemälde „Kalvarienberg“ des sog. Korbacher Franziskaners oder die Goldschmiedearbeiten aus der Schatzkammer hinter dem Hochaltar. Sie finden eine vorübergehende Bleibe im Museum Kolumba.
Goldschmiedin Cordula Baumsteiger bei der Begutachtung
goldener Vortragekreuze vor dem Abtransport
Restauratorische Untersuchung des Ölgemäldes „Kalvarienberg“ des Korbacher Franziskaners
Verpackung des Maurinusschreins
April 2020: Bagger räumen eine Fläche vor der Kirche frei für Baucontainer und Baumaterial.