Sanierung von St. Pantaleon 2023

Sanierungsbeginn St. Pantaleon Köln April 2020
St. Pantaleon Westwerk
Pantaleon-Gerüst
Pantaleon-Baugerüst 062020
Westwerk Gerüst Plane
Westwerk Gerüst Rückbau
Westwerk Dez2021 Internet
previous arrow
next arrow

 

Online-Vortrag (pdf) „Sanierung des Westwerks von St. Pantaleon“ – 16.05.2022

Video (8’30 min.) über die Sanierung von St. Pantaleon zum virtuellen Tag des offenen Denkmals am 13.09.2020

Chronik der Bauarbeiten 2023

=> zum aktuellen Sanierungsbericht

Dezember 2023: Nachdem in den drei Chorfenstern Maßwerk und Längsrippen wegen zahlreicher Schäden entfernt werden mussten, werden die neuen stärkeren Windeisen mit U-Profil eingebaut. Diese sind anders als die vorherigen mehr als 30 cm im Steingewände verankert, was eine aufwändige Kernbohrung in Trachyt erfordert. Zu jedem quer verlaufenden Windeisen werden auch die steinernen Längsrippen wieder eingesetzt. Einige waren komplett zu erneuern.


November 2023: Architekt Philipp Ernst erläutert, wie auch in Bögen gerade Putzoberflächen hergestellt werden können. Zunächst definiert eine in die Untersicht eingelegte Pappschablone die Stärke des Putzauftrags auf der Stirnseite. Wenn diese Fläche fest geworden ist, wird darauf mittels einer weiteren Schablone die exakte Bogenrundung markiert und die Untersicht entlang der Schablonenkante beigeputzt.

 


Oktober 2023: Wo das Maßwerk der Fenster stabil ist, werden leichte Schäden und Fehlstellen mit Steinergänzungsmasse farblich passend ausgebessert – wie hier an einem Fenster im südlichen Obergaden. In Langhaus und Seitenschiffen ließen sich die Windeisen, welche die Glasfläche horizontal stabilisieren, durch zusätzliche Stahlriegel im Mauerwerk verankern. Dadurch konnte ein teurer Komplettaustausch vermieden werden.

 

 

 

September 2023: Der Dachstuhl über dem nördlichen Seitenschiff weist Brandschäden auf und muss daher komplett erneuert werden. Während bei der derzeitigen Konstruktion das Gewicht auf horizontale Balken abgeleitet wird (sog. Pfettendach auf Bindern), erhalten bei dem neuen Dachstuhl die schräg aufsteigenden Balken größere statische Bedeutung (sog. Sparrendach). Zudem wird eine bisher fehlende Hinterlüftung der Dachfläche eingebaut.

 

 

 

August 2023: Auf der obersten Gerüstebene im Langhaus, direkt unter der Kassettendecke, beginnen die Vorbereitungen zur maschinellen Aufbringung des Unterputzes. Hier betrifft es Backstein-Mauerwerk aus dem frühen 17. Jhd. Der Putz wird vor Ort aus Sand, Bindemittel und Zuschlagstoffen gemischt. Die Masse muss so zusammengesetzt sein, dass sie sich gut aufspritzen lässt, aber auch sicher auf dem Untergrund haftet, rasch aushärtet und stabil ist.

 

 

 

Juli 2023: Bevor mit dem Neuverputzen begonnen werden kann, müssen an besonders sensiblen Stellen alte Putzschichten von Hand entfernt werden. Hier legt Restauratorin Judith Kunert die Laibung des mittleren Chorfensters zur Gewölbekappe hin frei. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Resten früherer Bemalung des Sandsteins. Sie können Aufschluss geben über die Farbfassung des Chors in historischer Zeit.

 

 

Juni 2023: Bei einem Rundgang über die Baustelle lassen sich die Spitzen der örtlichen und regionalen Denkmalpflege markante Punkte zeigen, wo restauratorische und gestalterische Entscheidungen zu treffen sind. Hier erläutert Dipl.-Restauratorin Susanne Heym der Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke (Mitte) und Bauforscherin Dr. Ulrike Heckner, wie der Abschluss des Triumphbogens am Durchgang zur Chorapsis gestaltet werden könnte. Da die Steinrippen keine klare Kante zum aufliegenden Ziegelmauerwerk bilden, muss mit dem Putz eine durchgehende Linie markiert werden.

 

Mai 2023: An den Langhaus-Innenwänden beginnt die Verpressung von Rissen und Hohlräumen mit flüssigem Mörtel. Dieser wird unter Druck in vorher einzementierte Düsen – so genannte Packer – eingespritzt. Danach wird für jede Stelle notiert, wie viele Säcke Mörtel injiziert worden sind.

 

 

 

April 2023: Das Maßwerk des südwestlichen Chorfensters wies so viele Bruchstellen auf, dass es ausgebaut werden musste. Dabei zeigte sich die Herstellungsweise: herausgearbeitet aus drei rechtwinkligen Steinplatten. Bei der Untersuchung sämtlicher Maßwerkfenster wurde deutlich, dass vielerorts die horizontal verlaufenden Windeisen – Stahlbänder zum Stabilisieren der Glasflächen – nicht tief genug in der Fensterlaibung verankert waren und ersetzt werden müssen.

 

März 2023: Um über die endgültige Gestalt des Innenraums von Langhaus, Seitenschiffen sowie Nord- und Südannex entscheiden zu können, werden in der Taufkapelle Putzmuster aufgebracht. Der in der Masse eingefärbte Putz soll denselben hellen Cremeton erhalten wie im Westwerk. Während für Wände und Flächen ein grobkörnigeres Material vorgesehen ist, sollen Architekturglieder wie Rippen und Bögen eine glatte Oberfläche erhalten. Im Bild Restauratorin Nina Köneke bei der Gestaltung der Musterflächen.

 

 

Februar 2023: Am Dach der Chorapsis wird mit der Verschieferung begonnen. An dieser Stelle wird das Gerüst wegen der extremen Neigung des Dachs bis zum First des Chors geführt und soll daher als erstes wieder abgebaut werden. Die Diagonale, in der die Schieferschindeln aufzunageln sind, leitet sich von der Dachneigung ab – je steiler das Dach, desto flacher die Schieferlinie. An dieser Stelle an der Chorapsis muss zusätzlich ein leichter Knick in der Dachfläche berücksichtigt werden.

 

 

Januar 2023: Bei der Putzabnahme an den Chorwänden waren unterhalb der Konsolen für die Holzstatuen des Christus Salvator und der Maria auf der Mondsichel vermauerte Steinkästen entdeckt worden (kleines Bild rechts). Bei der Öffnung zeigte sich in dem südlichen Gefach eine Ausmalung mit weißen Sternen auf blauem Grund. Offensichtlich sind die Gewände der Steinschränke vor dem Verputzen bündig abgeschlagen worden. Deren Funktion ist unklar. Möglicherweise dienten sie der Aufbewahrung von Reliquien.

 

 

=> Chronik der Bauarbeiten 2022

=> Chronik der Bauarbeiten 2021

=> Chronik der Bauarbeiten 2020