Fotoausstellung Brutalismus

Eine Ausstellung mit Fotos von Betonbauten im Stil des Brutalismus der 1960er- und 1970er-Jahre ist seit 07.02.2020 im Foyer der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln zu sehen. Unter dem Titel „Concrete:Imagination“ hat der Frankfurter Fotograf Gregor Zoyzoyla Motive von Bauten aus ganz Europa zusammengetragen.Der Ort ist mehr als passend: Die Bibliothek mit dem charakteristischen Wabenmuster an der Fassade des Magazinhauses wurde 1967 eröffnet.

Zoyzoyla hat Gebäude in Belgrad, London, Marseille und auch Köln poträtiert – ´mal in erdrückender Gesamtsicht, ´mal im surrealen Detail. Dabei ist er stets auf der Suche nach geometrischen Formen, wie sie in der Abfolge von Balkonen oder Treppen erkennbar sind. Auch die Hässlichkeit alternden Betons rückt er ins Bild. 

Der Brutalismus – sprich: Verwendung unverkleideter Betonflächen – stehe für mehr Ehrlichkeit im Bauen, erklärte der Berliner Architekturhistoriker Felix Torkar. Statik und Funktion sollen von außen ablesbar sein. Unter dieser Vision seien „begehbare Skulpturen“ entstanden, die sich gut zum Fotografieren eigneten. Daher sei der Aufruf „Rettet die Betonmonster“ durchaus berechtigt.

Auf die Bedeutung der Fotografie für die Erhaltung von Denkmälern wies Tobias Flessenkemper, Vorstandsmitglied beim Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, hin. Mit Bildern schützenswerter Gebäude sei die Öffentlichkeit leichter für den Gedanken der Erhaltung zu begeistern. Viele Bauten des Brutalismus hätten den Praxistest bestanden, und vereinzeltes Bröckeln sei kein Argument für einen Abriss. Bestes Beispiel hierfür sei der Kölner Dom.

Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt noch bis 30. April 2020 zu sehen (Mo.-Fr. 9 – 24 h, Sa. u. So. 9 – 21 h).

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